Sie sollen für Ihren Patienten / Bewohner eine Pflegeplanung schreiben und wissen gar nicht wo Sie anfangen sollen und wie Sie die Planung zu Papier bringen sollen?
Sie möchten sich auf eine Klausur in der Krankenpflegeausbildung vorbereiten und haben schon 3 Bücher durchgearbeitet kommen aber immer noch nicht voran mit Ihrer Pflegeplanung?
In diesem Blog - Artikel gehen wir gemeinsam Schritt für Schritt eine Pflegeplanung für ein erkanntes Thromboserisiko mal durch...
Die ganzen Theorien lassen wir aussen vor und konzentrieren uns direkt auf das Schreiben der Pflegeplanung.
Tipp: Denken Sie bei der Pflegeplanung immer nur an die bei Ihrem Patienten / Bewohner erkannten PROBLEME (Thrombose, Kontraktur, Obstipation, Dekubitus, Mangelernährung usw.).
Vorab müssen wir darüber nachdenken, welche Risikofaktoren für eine Thrombose vorliegen.
Übergewicht
Schwangerschaft
Sepsis
höheres Lebensalter
Maligne Erkrankungen
Frühere Thrombosen oder Embolien
Wie schätzen wir jetzt das Risiko für eine Thrombose ein?
Vorab erhalten wir natürlich schon Informationen aus der SIS®. Sie können auch den Patienten oder Bewohner fragen oder in die ärztlichen Diagnosen einen Hinweis finden. Führen Sie einen Bodycheck durch und inspizieren Sie die Beine: liegen Verfärbungen vor oder sind Varizen erkennbar?
Wie immer gehört zu einer systematischen Risikoerfassung auch eine Skala. Was beim Dekubitus dann die Braden- oder Nortonskala ist, sind bei einer Thrombose dann die von Frowein und Müller.
Die Risikoskala können Sie sich hier gratis downloaden:
Welche pflegerischen Maßnahmen sind zur Thromboseprophylaxe geeignet?
Mobilisation: Frühmobilisation ist super wichtig. Aber den Patienten oder Bewohner nur vor das Bett zu stellen reicht nicht. Um die Muskelpumpe zu aktivieren, muss der Pflegebedürftige ein wenig umhergehen oder zumindestens auf der Stelle treten. Denkbar ist auch den Patienten oder Bewohner im Sitzen oder Liegen "Auto fahren zu lassen" indem er abwechselnd auf die "Pedalen" treten soll.
Bewegungen: Bei der Grundpflege einfach ein paar Übungen mit einfließen lassen wie z. B. Füße kreise und strecken, Anheben der Beine oder auch Bettradfahren.
Hochlagern der Beine: Das Hochlagern der Beine fördert auch den venösen Rückstrom und dürfte auch angenehmsten sein.
Ausstreichen der Beine: Diese Maßnahme eignet sich gut bei bettlägerigen und immobilen Patienten und Bewohnern. Das Bein ein wenig anheben und dann mit sanften Druck von der Ferse in Richtung Herz streichen.
Kompressionstherapie: Thrombosestrümpfe oder auch das Wickeln der Beine erfolgt nur nach ärztlicher Verordnung! Der Druck muss von distal beim Wickeln nach proximal kontinuierlich abnehmen. Denken Sie dabei bitte auch immer an die Entstehung eines möglichen Fersendekubitus. Daher ist eine Hautinspektion und das regelmäßige Wechseln unbedingt notwendig. Gibt es einen Unterschied zwischen einem Pütterband und einem Kompressionsverband nach Fischer? Kennen Sie die Antwort?
Zur Pflegeplanung:
Wir haben gemeinsam ein Thromboserisiko erkannt und arbeiten das am Aufbau der Pflegeplanung wie folgt ab:
Informationen sammeln
Erfassung von Problemen und Ressourcen
Festlegung von Zielen
Planung der Maßnahmen
Durchführung der Maßnahmen
Evaluation bzw. Auswertung
Zur Planung der Pflege gehört aber auch eine ausführliche Pflegeanamnese. Diese enthält alle wichtigen Informationen, um die notwendigen Pflegemaßnahmen planen zu können. Die Pflegeanamnese wird in Sozial-Anamnese, Medizinische Anamnese und pflegerische Anamnese unterteilt.
1. Ziele festlegen
2. Konkrete Maßnahmen planen (+ dann durchführen)
3. Evaluation der Maßnahmen
Also fragen wir uns zu dem Punkt Problem: Was ist das Pflegeproblem bei einer Thrombose?
- Aufgrund von Immobilitöt (z. B. Schlaganfall) besteht eine Thrombosegefahr
Was sind die Risikofaktoren? {dieser Punkt ist einfach auswendig zu lernen}
- Wissensdefizit
- Störung des venösen Rückflusses bei Bewegungseinschränkungen Kreislaufstörungen
- Bestehen de Gefäß
- Veränderte Blutzusammensetzung bei Exsikkose
- Einnahme bestimmter Medikamente Gerinnungsstörungen
Dann geht es weiter zur nächsten Frage:
Was sind die Pflegeziele einer Thromboseprophylaxe?
Wie können wir jetzt die oben genannten Pflegeziele in pflegerische Maßnahmen umsetzen? (Pflegemaßnahmen)
Jetzt schauen wir uns das mal in dem Format der Pflegeplanung an:
Zusammenfassend ist folgendes wichtig:
Denken Sie zuerst an das Pflegeproblem und prüfen Sie die erkannten Risikofaktoren bei ihrem Patienten / Bewohner (jeder hat andere Risiken).
Dann überlegen Sie sich das ganze Positiv: als Pflegeziel (muss man einfach auch mal auswendig lernen).
Und zu den Pflegezielen überlegen Sie sich dann Schritt für Schritt entsprechende Pflegemaßnahmen die Sie bei Ihrem Patienten / Bewohner durchführen möchten, dass keine Thrombose entsteht und schreiben Sie dies in den Maßnahmenplan ein und evaluieren - überprüfen Sie nach einer gewissen Zeitspanne dann, ob Sie wirklich mit diesen Maßnahmen das Risiko für eine Thrombose verringern oder sogar verhindern können.
Für viele Probleme gibt es auch schon die Expertenstandards in der Pflege, wo genau der Standard festgehalten wurde, an dem sich eine professionelle Pflege ausrichtet. Mehr zu den Expertenstandards in diesem Artikel.
Sollten Sie noch Fragen haben oder unsicher in Bezug darauf sein wie man eine Pflegeplanung schreibt oder ganz verzweifelt vor einer Klausur stehen, dann können gerne einfach mal darüber reden:
Ganz liebe Grüße und bleiben Sie gesund
Ihre Schwester Eva
- Pflegeexpertin -
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