Eine der wichtigsten Aufgaben von Pflegekräften ist es, sicherzustellen, dass ihre Patient:innen eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr erhalten. Die Dokumentation dieser Informationen ist ebenso wichtig, da sie einen wichtigen Beitrag zur Überwachung und Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Patient:innen leistet.
In diesem Blog möchten wir uns auf Ernährungs- und Flüssigkeitsprotokolle nach dem Expertenstandard konzentrieren, die von Pflegekräften verwendet werden, um eine genaue Dokumentation der Nahrungsaufnahme und Flüssigkeitszufuhr von Patient:innen sicherzustellen.
Was sind Ernährungsprotokolle?
Ernährungsprotokolle sind Dokumentationsformulare, die von Pflegekräften verwendet werden, um die Nahrungsaufnahme von Patient:innen aufzuzeichnen. Diese Protokolle ermöglichen es Pflegekräften, genau zu verfolgen, was die Patient:innen essen und wie viel sie essen, um sicherzustellen, dass sie eine ausgewogene Ernährung erhalten. Ernährungsprotokolle können auch dazu beitragen, mögliche Ernährungsprobleme zu identifizieren und Maßnahmen zu ergreifen, um sie zu beheben.
Was sind Flüssigkeitsprotokolle?
Flüssigkeitsprotokolle sind Dokumentationsformulare, die von Pflegekräften verwendet werden, um die Flüssigkeitszufuhr von Patient:innen aufzuzeichnen. Diese Protokolle ermöglichen es Pflegekräften, genau zu verfolgen, wie viel Flüssigkeit die Patient:innen zu sich nehmen, um sicherzustellen, dass sie ausreichend hydriert sind. Flüssigkeitsprotokolle können auch dazu beitragen, mögliche Flüssigkeitsprobleme zu identifizieren und Maßnahmen zu ergreifen, um sie zu beheben.
Warum sind Ernährungs- und Flüssigkeitsprotokolle wichtig?
Ernährungs- und Flüssigkeitsprotokolle sind wichtig, weil sie Pflegekräften helfen, den Ernährungs- und Hydratationsstatus von Patient:innen genau zu verfolgen. Durch die Aufzeichnung dieser Informationen können Pflegekräfte mögliche Probleme schnell identifizieren und Maßnahmen ergreifen, um sie zu beheben. Zum Beispiel kann die Dokumentation von ungewöhnlichen Nahrungsmittel- oder Flüssigkeitsaufnahmen auf Probleme wie Appetitlosigkeit oder Dehydration hinweisen, die behandelt werden müssen.
Wie werden Ernährungs- und Flüssigkeitsprotokolle erstellt?
Ernährungs- und Flüssigkeitsprotokolle können auf Papier oder digital erstellt werden. Einige Pflegeheime und Krankenhäuser verwenden spezielle Software, die die Protokollierung der Nahrungsaufnahme und Flüssigkeitszufuhr erleichtert. In der Regel werden die Protokolle von Pflegekräften ausgefüllt, die bei jeder Mahlzeit oder Flüssigkeitszufuhr die Menge und Art der Nahrungsmittel oder Flüssigkeiten, die Patient:innen konsumieren, dokumentieren. Es ist wichtig, dass Pflegekräfte genaue Informationen erfassen und sicherstellen, dass die Protokolle zeitnah aktualisiert werden, um eine korrekte Überwachung des Ernährungs- und Flüssigkeitsstatus sicherzustellen.
Zusätzlich zur Dokumentation der Nahrungsaufnahme und Flüssigkeitszufuhr sollten Pflegekräfte auch andere relevante Informationen aufzeichnen, wie beispielsweise Anzeichen von Erbrechen, Durchfall oder Appetitlosigkeit. Diese Informationen können helfen, mögliche Ernährungsprobleme frühzeitig zu identifizieren und Maßnahmen zu ergreifen, um sie zu beheben.
Eine der wichtigsten Aufgaben von Pflegekräften ist es, sicherzustellen, dass Patient:innen ausreichend Nahrung und Flüssigkeit erhalten, um ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden zu fördern. Um diese Aufgabe effektiv zu erfüllen, ist eine sorgfältige Dokumentation von Ernährungs- und Flüssigkeitsprotokollen unerlässlich.
Der Expertenstandard stellt sicher, dass Pflegekräfte auf dem neuesten Stand der Forschung sind und die bestmögliche Versorgung für ihre Patient:innen gewährleisten. Der Standard beinhaltet spezifische Anforderungen an die Dokumentation von Ernährungs- und Flüssigkeitsprotokollen, um sicherzustellen, dass die Patient:innen die richtige Menge an Nahrung und Flüssigkeit erhalten.
Fehler vermeiden!
Allerdings können bei der Implementierung von Ernährungs- und Flüssigkeitsprotokollen auch Fehler auftreten. Hier sind einige mögliche Fehlerquellen, die Pflegekräfte vermeiden sollten:
Unvollständige Protokolle: Es ist wichtig, dass Ernährungs- und Flüssigkeitsprotokolle vollständig ausgefüllt werden, um sicherzustellen, dass alle relevanten Informationen erfasst werden. Wenn Protokolle unvollständig sind, kann es zu Verwirrung kommen und wichtige Informationen können verloren gehen.
Fehlende Überprüfung: Ernährungs- und Flüssigkeitsprotokolle müssen regelmäßig überprüft werden, um sicherzustellen, dass die Patient:innen die richtige Menge an Nahrung und Flüssigkeit erhalten. Wenn diese Überprüfung nicht durchgeführt wird, können Probleme unentdeckt bleiben und sich verschlimmern.
Unklare Notationen: Es ist wichtig, dass Notationen in den Protokollen klar und präzise sind, damit andere Pflegekräfte oder medizinische Fachkräfte diese leicht verstehen können. Wenn Notationen unklar sind, kann es zu Missverständnissen kommen, die die Gesundheit der Patient:innen gefährden können.
Fehlende Anpassungen: Die Ernährungs- und Flüssigkeitsbedürfnisse von Patient:innen können sich im Laufe der Zeit ändern, z.B. aufgrund von Krankheit oder Operationen. Es ist wichtig, dass Pflegekräfte diese Änderungen berücksichtigen und die Protokolle entsprechend anpassen, um sicherzustellen, dass die Patient:innen die richtige Menge an Nahrung und Flüssigkeit erhalten.
Ein fehlerhaftes Beispiel möchte ich Ihnen gerne einmal aus meiner gutachterlichen Tätigkeit für Pflegefehler vorstellen. Unten sehen Sie ein ausgefülltes Ernährungsprotokoll. Super ist, dass die Pflegekräfte bei Einzug ein Ernährungsprotokoll anlegten und führten! Denn der Expertenstandard sagt dazu folgendes:
Unmittelbar zu Beginn des pflegerischen Auftrages erfasst die Pflegefachkraft mit einem Screening, ob der Bewohner Anzeichen für eine drohende oder bestehende Mangelernährung hat! Die Fachkraft überprüft bei allen Patienten das Essverhalten über einen Zeitraum von maximal 3 bis 5 Tagen und wertet die Protokolle aus, Anschließend führt die Pflegekraft ein vertieftes Assessment bei gefährdeten Personen durch!
Expertenstandard Ernährungsmanagement zur Sicherung und Förderung der oralen Ernährung in der Pflege (1. Aktualisierung 2017), Seite 27. Das könnt Ihr hier nachlesen: Expertenstandards.
Darüber hinaus wird auch von der Expertengruppe in der Langzeitpflege eine Einschätzung alle drei Monate durchzuführen.
Jetzt aber zu unserem Beispiel: Schauen Sie:
Also wir sehen, dass Herr Mobil neu in das Heim eingezogen ist und er bei Einzug ein Untergewicht aufzeigte. Die Pflegekräfte legten für eine Woche ein Ernährungsprotokoll an und ermittelten den Kalorienbedarf mit 1800 kcal pro Tag. Am ersten Tag wurden Kartoffeln und Brot eingetragen.
Wie soll jetzt bitte eine Auswertung des Protokolls stattfinden, da keine tägliche Gesamtmenge an Kalorien erfasst werden kann, da nicht eintragen? Ist es wirklich möglich, dass Herr Mobil zum Abendesse nur ein "nackiges" trockenes Brot gegessen hat.
Sie müssen unbedingt die Kalorien erfassen! Sonst können Sie das Protokoll selbst nicht auswerten und dies ist, wenn dann keine weiteren Maßnahmen geplant wurden und / oder der Hausarzt (Hausärztin) über die Mangelernährung nicht informiert wurde; ein Pflegefehler, da offensichtlich gegen den Expertenstandard verstoßen wurde.
Es geht auch hier - wie bei der SIS - nicht einfach nur um ein lästiges Protokoll was ausgefüllt werden muss, sondern auch insbesondere darum, dass sie pflegerische Risiken erkennen und dann auch entsprechende Maßnahmen ergreifen müssen!
Durch die Vermeidung dieser Fehlerquellen können Pflegekräfte sicherstellen, dass die Ernährungs- und Flüssigkeitsversorgung ihrer Patient:innen optimal dokumentiert und überwacht wird. Dadurch können auch potenzielle Pflegefehler vermieden werden, die sich aus unvollständigen oder unklaren Protokollen ergeben können.
Neben der Vermeidung von Fehlern gibt es auch weitere Vorteile der sorgfältigen Dokumentation von Ernährungs- und Flüssigkeitsprotokollen. Zum Beispiel können diese Protokolle dazu beitragen, dass Ärzte und andere medizinische Fachkräfte fundierte Entscheidungen über die Behandlung von Patient:innen treffen können. Sie können auch dazu beitragen, dass Patient:innen ihre Ernährung und Flüssigkeitsaufnahme besser verstehen und kontrollieren können.
Insgesamt ist es von entscheidender Bedeutung, dass Pflegekräfte sorgfältig und genau Ernährungs- und Flüssigkeitsprotokolle führen, um sicherzustellen, dass ihre Patient:innen die bestmögliche Pflege erhalten. Durch die Vermeidung von Fehlern und die strikte Einhaltung des Expertenstandards können Pflegekräfte sicherstellen, dass sie ihrer Rolle als Fürsprecher:innen und Unterstützer:innen der Patient:innen gerecht werden.
Fazit
Ernährungs- und Flüssigkeitsprotokolle sind eine wichtige Maßnahme für Pflegekräfte, um sicherzustellen, dass Patient:innen eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr erhalten. Durch die genaue Dokumentation von Nahrungsaufnahme und Flüssigkeitszufuhr können mögliche Probleme frühzeitig erkannt und behandelt werden. Es ist wichtig, dass Pflegekräfte genaue und zeitnahe Informationen erfassen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden der Patient:innen zu gewährleisten.
Also bleibt gesund und munter!
Eure
Schwester Eva
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