Die Strukturierte Informationssammlung (SIS) ist ein Instrument, das in der Pflege eingesetzt wird, um eine umfassende Erfassung des Pflegebedarfs eines Patienten sicherzustellen. Die SIS wird in der Regel zu Beginn eines Pflegeprozesses durchgeführt und bildet die Grundlage für die Pflegeplanung und -dokumentation. In diesem Artikel werden wir uns näher mit der SIS als Grundlage für die Dokumentation in der Pflege befassen und erläutern, warum eine sorgfältige Durchführung der SIS so wichtig ist.
Was ist die SIS?
Die SIS ist ein standardisiertes Instrument zur Erfassung des Pflegebedarfs. Sie ist inzwischen verpflichtend für die Durchführung einer Pflegebegutachtung. Die SIS besteht aus verschiedenen Modulen, die sich mit den verschiedenen Bereichen des Pflegebedarfs auseinandersetzen, wie beispielsweise Mobilität, Ernährung, Kognition und Schmerzen.
Warum ist die SIS so wichtig?
Die SIS dient als Grundlage für die Pflegeplanung und -dokumentation. Eine sorgfältige Durchführung der SIS ist daher unerlässlich, um einen umfassenden Überblick über den Pflegebedarf des Patienten zu erhalten. Die SIS hilft dem Pflegepersonal auch dabei, den Pflegeprozess gezielt zu planen und gegebenenfalls anzupassen. Außerdem ist die SIS ein wichtiges Instrument, um den Pflegebedarf eines Patienten im Rahmen einer Pflegebegutachtung zu ermitteln.
Wie wird die SIS durchgeführt?
Die SIS wird in der Regel zu Beginn des Pflegeprozesses durchgeführt. Hierbei wird der Patient befragt und körperlich untersucht, um einen umfassenden Überblick über seinen Pflegebedarf zu erhalten. Dabei wird nicht nur der aktuelle Zustand des Patienten erfasst, sondern auch dessen individuelle Bedürfnisse und Vorlieben berücksichtigt. Die SIS besteht aus verschiedenen Modulen, die sich mit den verschiedenen Bereichen des Pflegebedarfs auseinandersetzen. Jedes Modul besteht aus mehreren Fragen, die gezielt auf den entsprechenden Bereich abzielen.
Die SIS als Grundlage für die Dokumentation in der Pflege
Die SIS ist die Grundlage für die Pflegeplanung und -dokumentation. Hierbei werden die Ergebnisse der SIS in einem Pflegeplan festgehalten. Der Pflegeplan gibt einen Überblick über den Pflegebedarf des Patienten und enthält gezielte Maßnahmen, die das Pflegepersonal ergreifen muss, um den Pflegebedarf des Patienten zu decken. Der Pflegeplan wird regelmäßig aktualisiert, um sicherzustellen, dass er immer den aktuellen Zustand des Patienten widerspiegelt.
Fehler bei der Durchführung der SIS
Eine fehlerhafte Durchführung der SIS kann schwerwiegende Folgen haben. Wenn der Pflegebedarf des Patienten nicht korrekt erfasst wird, kann es zu einer unzureichenden oder falschen Pflege kommen. Mögliche Fehler bei der Durchführung der SIS sind vor allem in der Risikomatrix möglich und werden in der Pflegefehlerbegutachtung auch immer wieder festgestellt.
Grundsätzlich geht es bei der SIS um eine möglichst umfassende und individuelle Erfassung der Bedürfnisse und Fähigkeiten des Pflegebedürftigen. Dabei werden die sechs Bereiche der körperlichen Verfassung, Mobilität, kognitive und kommunikative Fähigkeiten, Verhaltensweisen und psychische Verfassung sowie die sozialen Ressourcen betrachtet. Aus den Ergebnissen der SIS lassen sich Ziele ableiten, die in einem individuellen Pflegeplan umgesetzt werden.
Die Pflegeplanung ist dabei ein wichtiger Bestandteil des Pflegeprozesses und bildet die Basis für eine qualitativ hochwertige Pflege. Sie beinhaltet die Erfassung des aktuellen Gesundheitszustands, die Planung und Durchführung von Maßnahmen zur Verbesserung des Gesundheitszustands sowie die Überwachung und Evaluation der Maßnahmen. Die SIS stellt dabei eine wichtige Grundlage für die Erfassung des Gesundheitszustands dar und ist somit ein unverzichtbares Instrument in der Pflegeplanung.
Die Dokumentation der Pflegeplanung erfolgt in der Regel in Form von Pflegeberichten und -dokumentationen. Hierbei müssen die gesetzlichen Vorgaben und Standards eingehalten werden, um eine qualitativ hochwertige Dokumentation sicherzustellen. Die SIS kann hierbei als Grundlage für die Dokumentation dienen und unterstützt somit eine umfassende und zielgerichtete Pflegeplanung.
In der Praxis kann die SIS jedoch auch zu Herausforderungen führen. Ein Problem ist beispielsweise die Zeit, die für die Durchführung der SIS benötigt wird. Insbesondere bei einem hohen Arbeitsaufkommen kann es schwierig sein, ausreichend Zeit für eine umfassende Erfassung der Bedürfnisse und Fähigkeiten des Pflegebedürftigen zu finden. Ein weiteres Problem ist die Dokumentation, die oft als aufwendig und zeitintensiv empfunden wird.
Um diese Herausforderungen zu meistern, können Schulungen und Fortbildungen für das Pflegepersonal helfen. Hier können spezifische Kenntnisse und Fähigkeiten zur SIS und zur Pflegeplanung vermittelt werden. Auch der Einsatz von Softwarelösungen kann die Dokumentation erleichtern und eine zeitsparende Erfassung der Daten ermöglichen.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die SIS als Grundlage für die Dokumentation in der Pflege unverzichtbar ist. Sie ermöglicht eine individuelle und zielgerichtete Pflegeplanung und bildet somit die Basis für eine qualitativ hochwertige Pflege.
Allerdings muss die Durchführung und Dokumentation der SIS auch in der Praxis mit den vorhandenen Ressourcen umgesetzt werden können. Eine kontinuierliche Schulung und Fortbildung des Pflegepersonals sowie der Einsatz von Softwarelösungen können hierbei unterstützend wirken.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die SIS eine wichtige Grundlage für die Dokumentation in der Pflege darstellt. Mit der Erfassung der individuellen Ressourcen und Defizite des Bewohners und der strukturierten Planung der Pflegeinterventionen bietet die SIS einen systematischen Ansatz zur Pflegeanamnese und -planung. Sie hilft Pflegefachkräften, die individuellen Bedürfnisse der Bewohner zu erkennen, passgenaue Pflegeinterventionen zu planen und eine zielgerichtete Evaluation durchzuführen.
Um eine sinnvolle und aussagekräftige Dokumentation zu gewährleisten, sollte die Erfassung der Daten präzise und vollständig durchgeführt werden. Nur so kann eine bedarfsgerechte Versorgung und Pflege sichergestellt werden. Eine regelmäßige Überprüfung der Dokumentation auf Vollständigkeit und Plausibilität sowie eine kritische Reflexion der eigenen Arbeit sind hierbei unerlässlich.
In der Pflege ist eine gut strukturierte Dokumentation unverzichtbar, um die Versorgung und Pflege der Bewohner auf einem hohen Niveau zu halten. Mit der SIS als Grundlage können Pflegefachkräfte die individuellen Ressourcen und Bedürfnisse der Bewohner berücksichtigen und zielgerichtete Pflegeinterventionen planen. Die Dokumentation der Pflege ist somit nicht nur eine gesetzliche Vorgabe, sondern auch eine wichtige Grundlage für eine bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige Pflege.
Also bleibt gesund und munter
Eure Schwester Eva
Pflegeexpertin
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